Sommertagung 2013

Am 06. Mai ging mit unserer Sommertagung das Hauptereignis unserer Theosophischen Gesellschaft Adyar in Deutschland e.V. für das Jahr 2013 zu Ende. Es war ein wunderbares Erlebnis mit zahlreichen Höhepunkten.

unter: "Photogalerie": "Sommertagung 2013" finden Sie:
Foto-Impressionen zur Tagung von Richard Dvorak
"Die innere Schönheit der Bewohner Adyars in Bildern" - Vortrag von Richard Dvorak
das Klangkonzert "die 7 Schleier" von Hildegard und Klaus Röder


Eine Zusammenfassung

Nach ihrer Begrüßung der Teilnehmer und Gäste sowie dem Verlesen der eingegangenen Grüße führte die Generalsekretärin Manuela Kaulich in die Aufgaben des weltweit wirkenden Theosophischen Dienstordens ein. Diese Organisation wurde 1908 von Annie Besant für Mitglieder und Freunde der TG gegründet, die sich in konkreten, humanitären Aktionen für unser 1. Ziel engagieren wollten: „einen Kern der allumfassenden Bruderschaft zu bilden“.

Themen sind unsere Umwelt, Heilung, Weltfrieden, Gefängnisreformen, Tierschutz, theosophische - und Kindererziehung, Bedürftigkeit im Allgemeinen, Analphabetismus und Kinderwohlfahrt.
Um die schwer erkrankte stellvertretende Generalsekretärin sowie einige weitere Mitglieder in Deutschland und weltweit bei der Aktivierung ihrer Selbstheilungskräfte zu unterstützen und um gleich in die Praxis einzuführen, leitete die GS gleich anschließend eine Heilmeditation an.

In ihrem Einführungsvortrag zum Tagungsthema: „Theosophie – gestern, heute und morgen“ zeigte Martha Wilkens die Bedeutung der Theosophie oder der Göttlichen Weisheit in der Vergangenheit auf: als esoterischem Kern in den alten Mysterienschulen und in allen Religionen. In der näheren Vergangenheit wurde Theosophie dann von H.P. Blavatsky bekannt gemacht. HPB machte Aussagen, die zu ihrer Zeit spektakulär waren, heute aber durch die Wissenschaft bestätigt werden. Die Göttliche Weisheit wird immer in einer der Zeit entsprechenden Form in Erscheinung treten und wirken. Folglich brauchen wir uns um die Theosophie von morgen keine Gedanken zu machen.
Im anschließenden Gespräch zum Thema sollte zum Ausdruck kommen, wie die Teilnehmer mit der Theosophie in Berührung gekommen sind, wie diese sie beeinflusst hat und wie sich das Verständnis von der Theosophie auf ihr Umfeld auswirkt.

Michael Stemmer gab uns in seinem Vortrag „Schöpfungserkenntnisse für das 21. Jahrhundert“ einen Überblick über die Quantentheorie, die Quantenheilung und die Theorie zum Urknall. Er brachte uns den Unterschied zwischen elektro-magnetischen Wellen und Skalarwellen nahe, während er über Nicola Tesla und freie Energien referierte. Außerdem sprach er zu uns über die Energieforschungen von Wilhelm Reich und gab einen Ausblick über die Heilige Geometrie. In einem weiteren Termin beantwortete und erörterte er anstehende Fragen der nicht unbedingt naturwissen-schaftlich vorgebildeten Teilnehmer.

„Vom Wirklichen zum Unwirklichen“
Elisabeth Schmidt

„Das Wirken der Engel auf der Erde“: Gabrièle Franklin sprach über ihre eigenen persönlichen Erfahrungen mit den liebevollen Engel-Wesenheiten, deren Kanal sie sein darf in ihrer täglichen Arbeit als Heilerin. Ihr Vortrag beinhaltete auch eine Beschreibung der Hierarchien der Lichtwesen, von den Landschaftsengeln bis zu den Erzengeln.

Unser Ehrengast Mary Anderson sprach über "die zwei Säulen der Theosophischen Geselleschaft": die allumfassende Bruderschaft der Menschheit (unser erstes Ziel) und die Gedankenfreiheit (Beschluss des Generalrates), wobei die allumfassende Bruderschaft auf die Liebe, die Gedankenfreiheit auf die Weisheit hindeutet. Die Wurzel der Universalen Bruderschaft liegt im (gemeinsamen) Ursprung der Menschheit bzw. aller Lebewesen in allen Naturreichen. Die wahre, bedingungslose Liebe, die man auch Bruderschaft nennen könnte, bringt uns einander näher und jener Einheit, aus der wir entstanden sind und nach der wir uns sehnen. Sie kann den Menschen nicht aufgezwungen werden, sondern sie muss von innen in vollkommener Freiheit wachsen. Gedankenfreiheit kann von außen unterdrückt werden uns zwar durch Aberglauben und Dogmatismus. Richtig wäre zu sagen: 'Ich bin anderer Meinung als Sie, aber ich würde mit meinem Leben Ihr Recht verteidigen, Ihre Meinung auszudrücken'.
Ist es nicht eine Kunst, verschiedener Meinung und doch brüderlich zu sein? Können wir 'together differently', 'verschieden, aber zusammen' sein?

Am Abend entführte uns Richard Dvorak mit seinem Programm „Die innere Schönheit der Bewohner Adyars in Bildern“ in unser Weltzentrum nach Adyar. Es ist unglaublich, was er mit seiner Kamera eingefangen hat: vom Tautropfen auf einer wunderschönen Blüte, in dem sich der Fotograf spiegelt über fliegende Hunde, die sich gerade zum Schlaf einrollen bis hin zu den Teilnehmern an der Schule der Weisheit mit ihrem Professor Dr. Ravi Ravindra. Richard nahm uns mit zu den riesigen Banyan-Bäumen im Anwesen der TG und zu ihren kleinsten Bewohnern, den Mücken. Er zeigte uns das Hauptgebäude, Leadbeater Chambers und Blavatsky’s Bungalow und nicht zuletzt porträtierte er unsere Präsidentin Radha Burnier und den neuen Vizepräsidenten Mahendra P. Singhal.

„Der große Atem … das EINE Leben (HPB)“ Markus Grimm

Manfred Ehmer sprach zu uns über das Thema „Spirituell leben aus dem Geist der Stille“. Der Vortrag wurde mit einer Invokation an Atma eingeleitet. Im ersten Teil „Was bedeutet es, ein Theosoph zu sein?“ hat Manfred auf eine sehr subjektive, persönliche, zum Teil auch poetische Weise seine Auffassung von spiritueller Ent-wicklung und vom Sinn des Theosoph-Seins dargelegt. Er betonte dabei vor allem den Wert unmittelbarer religiöser Tiefen-Erfahrung. Im zweiten Teil, „Auf die Stimme der Stille hören“, kam er auf die Stille zu sprechen, die er als eine eigenständige Kraft und als etwas Real-Anwesendes begreift. In „Die drei Körper der Verklärung“ ging es, in enger Anlehnung an HPBs Werk „Die Stimme der Stille“, um jene Lichtkörper, die wir uns im Rahmen einer zukünftigen spirituellen Entwicklung noch erbauen werden. Mit einer machtvollen Invokation an Christian Rosencreutz endete sein Vortrag.

Cornelia Miskiewicz nannte die Vorstellung ihrer „Pilgerreise nach England“ eine Plauderei, weil sie theosophische und spirituelle Erlebnisse „nur“ begeistert erzählte und dabei hoffte, ihre Zuhörer zu eigener Vertiefung und Pilgerreise anzuregen. Eine solche Reise unternimmt man, wenn man glaubt, an bestimmten Orten die Erfahrung einer besonderen Nähe zum Göttlichen machen zu können. Nach der Schilderung einiger Erfahrungen ihrer Jugend in der Theosophischen Gesellschaft (z.B. die Jungtheosophencamps in Camberley, die Meisterbriefe im British Museum, Begegnungen mit John Coats und Rukmini Devi) waren ihr beim gegenwärtigen Pilgern in England 3 Erfahrungen besonders wichtig: Das Erleben des zauberhaften Jugendstilkunst-werkes „Watts Chapel“, das wie ein Eintritt ins Paradies auf sie wirkte, Begegnungen, die im Zusammenhang standen mit der in England ungebrochenen Linie der schamanisch-keltischen, druidischen Linie und ihre Wiederkehr in den von Wellesley Tudor Pole gegründeten Garten um Chalice Well, der uralten Heilquelle in Glastonbury, dem alten Avalon, das von vielen Esoterikern als das Herzchakra der Erde angesehen wird.

Ein weiterer Höhepunkt unserer Sommertagung war das Klangkonzert mit Hildegard und Klaus Röder. „Die sieben Schleier“ wurden einzeln vorgestellt, zunächst in Prosa oder Gedichtform, dann wurden sie musikalisch interpretiert von Hildegard mit Gong, Glaspyramide und Zimbel und abschließend mit einem Gitarrenstück von Klaus ergänzt. Theosophie einmal anders, in schöne Künste gekleidet.
Das Konzert wurde von Richard Dvorak gefilmt und aufgenommen. Es kann auf unserer Webseite www.theosophie-adyar.de unter Fotogalerie Sommertagung 2013 abgerufen werden.

„Wertschätzung und Dankbarkeit“:
Wertschätzung bedeutet für Klaus Röder, alles mit anderen Augen zu sehen. Er könne eine überfüllte Straße entlang gehen ohne beeinflusst zu werden von allem Möglichen, was andere Menschen beunruhige, und hätte doch keinen Zugang dazu, weil die Schwingung seiner Wertschätzung für ihn Dinge einer anderen Natur auswählt. Dankbarkeit empfindet er bei einem überwundenen Problem. Die zurück bleibende "Kampfschwingung" wird aufgelöst und ein besseres Umfeld erzeugt durch die Konzentration auf das Beste, was der Ort, an dem ersich gerade befindet, zu bieten hat. Diese schwingungsmäßigen Denkmuster lässt er durchtränken von Wertschätzungen. Die Schwingungen Wertschätzung und Liebe sind für ihn identische Übereinstimmungen mit "Dem-der du bist". In der 'Leuchte Asiens'heißt es: „Wir leiden durch uns. Niemand anderes zwingt uns. Und wenn du das Schicksalsrad der Betrachtung drehst, umarmst und küsst, spricht es von Leid. Aber die Wahrheit liegt in uns, wir schreiben im Einzelnen selbst unsere Geschichte.“ Wir brauchen also Weisheit und Erleuchtung für die Gestaltung unserer Wege. Ethische Konsequenzen sind entscheidend für die Wertschätzung in Liebe: das Flüstern des Buddhi zum Manas. Lassen wir uns leiten durch die Intuition! Liebe, Wert- und Mitgefühl sowie Dankbarkeit sind gewaltige kosmische Bewusstseinsformen der Einheit, der Natur oder des Ebenbildes Gottes.

In seinem Vortrag „Der Duft des Herzens“ berichtete Peter Meyer-Dohm über seine langjährige persönliche Verbindung mit dem Dadaji genannten indischen Weisen Amiya Roy Chowdhury (1910-1992) und über seine eigenen Erfahrungen mit Dadajis Botschaft: Gott allein ist der Guru und die höchste Religion ist die Liebe (prema dharma). Der wahre Yoga ist unser tägliches Leben, wenn uns der im Göttlichen Namen (Mahanam) pulsierende Atem durchströmt und wir uns ganz Seinem Willen anheimgeben. Alles vom Ich getragene Suchen und Streben muss Ihn verfehlen. Wir haben uns den Pflichten des Tages zu stellen, dabei aber ständig uns Seiner zu erinnern.
Peter Meyer-Dohm hat seine Erfahrungen und Erkenntnisse ausführlich in dem Buche ‚The Fragrance of the Heart‘ beschrieben, das ebenso wie die deutsche Übersetzung ‚Der Duft des Herzens‘ kostenlos aus dem Internet heruntergeladen werden kann.

„Die Stimme der Stille und ihr Bezug zum Wassermannzeitalter“ Jelena

Am Sonntagabend wurde mit der Feier des Weißen Lotustages, dem Todestag von Helena Petrowna Blavatsky, der Gründerin unserer Theosophischen Gesellschaft gedacht. Es wurde ihrem Wunsch gemäß aus verschiedenen Werken der Weltreligionen gelesen (aus dem Johannesevangelium im neuen Testament, der Bhagavad Gita und einem buddhistischen Buch) sowie aus der „Leuchte Asiens“ von Sir Edwin Arnold und ihrem eigenen Werk „Die Stimme der Stille“.

Gemäß Mary Anderson treten wir durch das Tor der Theosophischen Gesellschaft, welches von den zwei Säulen der Bruderschaft und Gedankenfreiheit gestützt wird (s.o.) in den "Garten der Theosophie" ein. Symbolisch gesehen sind WIR die Pflanzen. Wir benötigen Erde, Wasser, Luft und Sonnenschein für die verschiedenen Aspekte unserer Natur. Pflanzen können uns über die Grundlagen des theosophischen Weltbilds eine Lehre erteilen: 'Die Einheit allen Lebens' wir durch die Tatsache veranschaulicht, dass die Samen in einer Pflanze eine Vielfalt von Pflanzen entstehen lassen. 'Die Wiedergeburt' lässt sich im scheinbaren Tod der Pflanzen im Winter und in ihrem Erwachen im Frühling veranschaulichen. Und über allem, dem Samen, der in die Erde gepflanzt wird, der Blume, der Frucht, scheint die Sonne der Theosophie der göttlichen Weisheit. So erinnert uns das Symbol einer Gartens daran, dass dasselbe Leben überall gegenwärtig ist, aber auch daran, dass die gleichen Gesetze überall wirken. EIN LEBEN UND EIN GESETZ, das ist der Kern der Theosophie. So ist die Natur in ihrer ganzen Pracht Teil des Göttlichen Lebens, genau wie wir es sind. Wir sollen unseren Garten bestellen und mit der Natur zusammenarbeiten, wie es in 'der Stimme der Stille' heißt.

Mary beschloss damit die Vortragsreihe unserer Tagung.

Manuela Kaulich dankte den Teilnehmern in ihrem Schlusswort für das wunderbare Treffen mit den vielen ausgezeichneten Vorträgen und Beiträgen. Die Sommertagung spiegelte für sie den derzeitigen Zustand der Theosophischen Gesellschaft Adyar in Deutschland e.V. wider. In völliger Harmonie und Freundschaft, getragen vom Geist der Tagung, hätten alle einen Beitrag zur universellen Bruderschaft, dem ersten Ziel unserer Gesellschaft geleistet. Die Tagung wurde mit einer gemeinsamen Meditation beschlossen, im Andenken an diejenigen Mitglieder, die nicht an der Tagung haben teilnehmen können.

MK.

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