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Online Vortrag "Platons „Geschichte des Mannes namens Er“, berichtet in „Der Staat“, Kap. X."

Online Vortrag "Platons „Geschichte des Mannes namens Er“, berichtet in „Der Staat“, Kap. X."

‍ ‍ ‍ ‍ ‍08. November 2024 ‍ ‍ ‍ ‍ ‍ ‍ ‍ ‍ ‍ ‍ ‍ ‍ ‍ ‍


Online Vorträge‍ 2024

 

Liebe Leserinnen und Leser,

wir freuen uns über Ihr Interesse an unseren Online-Vorträgen und laden Sie zu einem Zoom-Meeting für den nächsten Vortragsabend am 19. August ein.


 

Platons „Geschichte des Mannes namens Er“, berichtet in „Der Staat“, Kap. X.

 

Vortrag von Dr. Ruth C. Fischer

 

19. August 2024, 19:00 h

 

 

     René Magritte „Der Zustand des Menschen“

  

 


PLATON - er wäre heute 2459 Jahre alt. Dieses Alter ist natürlich absurd, wenn man an den physischen Leib denkt. Nicht aber wenn man an den Geist erinnert, der Platon zu dem wirkmächtigsten Philosophen der europäischen Geistes- und Religionsgeschichte werden ließ. Der Sender ist vergangen, allein die gesendete Botschaft bleibt! Ein jeder der Platon nachfolgenden Denker las und kannte dessen überlieferte Schriften. Manch einer spricht davon, dass alle nachfolgenden Philosophien nur Fußnoten zu Platons Gedankenwelt seien. Im Internet-Lexikon Wikipedia werden Platons Themen u.a. aufgezählt: Metaphysik, Erkenntnistheorie, Ethik, Anthropologie, Kunsttheorie und Sprachphilosophie mit der Dialektik sind Anknüpfungspunkte für spätere Philosophien. Man denke an Hegels Dialektik, Schellings Weltseele, Kants Ding-an-sich, Hölderlins Schönheits- und Liebesthematik, an Nietzsches scharfe Kritik an Platons Ideen und auch an Poppers Kritik an Platons Staatstheorie, usf.

N.B.: In den Dialogen Platons gibt es ein Kernthema, nämlich, wie kann „unzweifelhaft gesichertes Wissen erlangt und von bloßen Meinungen unterschieden werden“.

Romano Guardini schreibt: „Dass Platon Philosoph war, bedarf keiner Betonung; trotz aller Einwendungen alter und neuer Zeit bleibt er doch der größte der Antike und einer der letztlich maßgebenden der Geschichte. Wohl aber muss, weil es sich nicht auffällig darbietet, hervorgehoben werden, dass er auch der Künder einer der geistigsten religiösen Haltungen der Geschichte gewesen ist. Die Tatsache wird dadurch verhüllt, dass er als Philosoph religiös war - so wie Homer als Dichter - und daher bei ihm das Religiöse nicht als ‚eine Religion‘, sondern als Voraussetzung und Tiefe der Philosophie erscheint. (…) Dieser religiöse Charakter kommt in zahlreichen Einzelaussagen (…) zum Ausdruck; darüber hinaus noch in einigen sehr eindrucksvollen Gestalten, nämlich in den Mythen.“

Ein solcher Mythos*) wird mit dem Erlebnis des Mannes namens Er erzählt. Ein zentraler Top ist Platons Lehre von der Unsterblichkeit der Seele. Wo ist sie nach dem Ableben eines Menschen Leibes? Am Ende von Platons „Politeia“ (Der Staat) gibt es eine Erzählung über die Reise der Seele durch das „Jenseits“ bevor sie neu inkarniert. Es ist ein Mythos, wie er verstanden wird von Guardini, als eine sinngebende Erzählung über die Stellung des Menschen in der Welt, im Kosmos.

Über diesen Mythos soll in dem Vortrag berichtet werden. Er geht über das hinaus, was wir heute als eine Nahtoderfahrung kennen. Der Mann namens Er, vermeintlich gestorben auf dem Schlachtfeld, ist auserwählt, den Menschen im „Diesseits“ über das göttliche Gericht im „Jenseits“ zu berichten. Es wird die Mahnung zum diesseitigen guten richtigen Leben gegeben und zeigt über eine Gerichtsbarkeit die Verbindung von „Diesseits und Jenseits“, jeweils als Ausgangspunkt für die Art der weiteren Inkarnation eines Menschen.

Wie H. P. Blavatsky anmerkt, war Platon ein Initiierter, der in seinen in Dialogform gehaltenen Schriften versuchte, die von Pythagoras vermittelte ursprüngliche indische Weisheitslehre verständlich darzulegen. So wird Platon zitiert: „Jenseits aller endlichen Existenzen und sekundären Ursachen, aller Gesetze, Ideen und Prinzipien, ist eine Intelligenz oder ein Gemüt (nous), das erste Prinzip aller Prinzipien, die höchste Idee, auf der alle anderen Ideen gegründet sind,  (…) die schließliche Substanz, von der alle Dinge ihr Sein und Wesen herleiten, die erste und bewirkende Ursache aller Ordnung und Harmonie, und Schönheit und Vollkommenheit, und Güte, die sich über das Weltall erstrecken.“ (GLII, S. 585)

 

*) Die Bedeutung des Begriffes „Mythos“ beschreibt Mircea Eliade so: „Der Mythos erzählt, auf welche Weise dank den Taten der übernatürlichen Wesen eine Realität zur Existenz gelangt ist - sei es nun die totale Realität, der Kosmos, oder nur ein Teil von ihr: eine Insel, eine Pflanzenart, ein menschliches Verhalten, eine Institution. Es handelt sich also immer um die Erzählung einer „Schöpfung“; es wird berichtet, wie etwas erzeugt worden ist und begonnen hat zu sein. Der Mythos spricht nur von dem, was wirklich geschehen ist, von dem, was sich voll und ganz manifestiert hat. Die Personen des Mythos sind übernatürliche Wesen. Bekannt sind sie vor allem durch die Dinge, die sie in der wunderbaren Zeit der ‚Anfänge‘ getan haben. Die Mythen offenbaren also ihre schöpferische Tätigkeit und enthüllen die Heiligkeit (oder einfach die „Übernatürlichkeit“) ihrer Werke. Kurz, die Mythen beschreiben die verschiedenen und zuweilen dramatischen Einbrüche des Heiligen (oder des „Übernatürlichen“) in die Welt. Und dieser Einbruch des Heiligen gründet wirklich die Welt und macht sie so, wie sie heute ist. Mehr noch: erst durch das Eingreifen der übernatürlichen Wesen ist der Mensch, was er heute ist, ein sterbliches, sexualisiertes und kulturelles Wesen.“

 

Dies unterscheidet sich natürlich vollkommen von dem heutigen umgangssprachlich verwendeten Begriff, nämlich „Mythos“ als märchenhaft, phantasiegeboren und letztlich unwahr.

  

Ruth C. Fischer

 

 


                                        

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Meeting-ID: 892 7175 3333

 

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Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

 

 

Mit herzlichem Gruß
Ihr Online Team
i. A. der Theosophischen Gesellschaft Adyar in Deutschland e.V.

 

 



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