Mitteilungen

Zum Weißen Lotustag, 8.Mai 2010

Liebe Freundinnen und Freunde!

Wieder nähert sich der Weiße Lotustag, an dem wir zu ihrem Todestag an H. P. Blavatsky denken. Welch gigantische Bewegung hat sie mit der Gründung der Theosophischen Gesellschaft angeschoben oder möglich gemacht! Wie viele spirituelle und esoterische Entwicklungen und Gründungen sind durch ihre Forschungen und Thesen entstanden und ermutigt worden! Selbst wenn die Mitgliederzahlen in den Theosophischen Gesellschaften weiterhin so abnehmen würden, das Gedankengut der Theosophie wird auf alle Fälle über die Zeit des Materialismus hinübergerettet. (Wir können das beobachten.) Und das war ja ihre eigentliche Intention bei der Gründung der Theosophischen Gesellschaft.

Was für eine Frau! Wie viele Leiden hat sie auf sich genommen! Und wie viel Stärke und Arbeitskraft musste sie aufbringen! In meinem Herzen ist sie ganz tief verankert als eine der großen wilden Frauen. Auch das kleine Mädchen Helena liebe ich. Besonders mag ich die Geschichte, wie bei ihrer Taufe dem Popen der Rock anbrennt. Die beste Definition des Wortes Theosophie stammt von Franz Hartmann: „Theosophie ist die Selbsterkenntnis Gottes im Menschen." Wie Sie aus Manuelas letztem Rundschreiben wissen, ist unsere Webseite, die Sie unter www.theosophie-adyar.de finden, völlig überarbeitet worden. Jede Gruppe stellt sich dort mit ihrem Programm und einem Bild vor. Unsere Gruppe „Hohes Ufer Hannover" erscheint mit einem Labyrinth von Silvia Gudehus. Heute kommt Silvia zu mir, weil sie morgen in der Gruppe einen Vortrag hält mit dem Thema: „Vom Wesen der Tiere". Ich freue mich auf den Vortrag, den ich schon kenne, und ich freue mich auf Silvia. Und ich freue mich auf das Labyrinth, das ich von ihr erwerbe. Es ist golden. Wie wunderbar! Es zeigt das Labyrinth von Chartre. In unserer Gruppe Hohes Ufer haben wir uns vor längerer Zeit mit Labyrintharbeit beschäftigt, dieser besonderen Annäherungsweise an das Göttliche, an das Göttliche in uns, unsere göttliche Mitte, und an das übergeordnete Göttliche. Die verschlungenen Pfade täuschen manchmal eine Annäherung an die Mitte nur vor. Oder sie nähern sich wirklich an und führen dann weit zurück an den Rand. Und doch führen sie endlich zum Ziel. Sie symbolisieren die Schwierigkeiten des Weges. Wie erlösend und beflügelnd ist der Augenblick, wenn man plötzlich doch in der Mitte ankommt. Im Mittelalter haben die Menschen diesen Weg in Kirchen auf wunderbaren Anordnungen im Fußboden durchgespielt, oft mit Blick auf die große himmlische Rose als Domfenster. Es gab auch ganz kleine Labyrinthe zum Nachfahren mit dem Finger. In Hannover hat man in den 30ger Jahren ein Wegelabyrinth aus vorchristlicher Zeit ausgegraben. Man findet es jetzt in der Eilenriede. Wir sind damals, nachdem wir uns lange darauf vorbereitet hatten, im Pilgerschritt auf die Mitte zugegangen: 3 Schritte vor und 2 zurück. Wie im Leben: Man kommt auf dem Weg zur Mitte nur langsam voran. In der Mitte steht bei uns ein Baum. Das ist auch eine schöne Symbolik. In Chartre befindet sich in der Mitte „Das Heilige Jerusalem". Das Symbol erinnert an den Namen unserer Gruppe „Hohes Ufer". Hohes Ufer bedeutet für uns das Gleiche wie das Heilige Jerusalem für die Menschen des Mittelalters. Außerdem ist es der Ursprung des Namens Hannover. Im Mittelalter musste man eine Furt durchqueren, um über die Leine an das Hohe Ufer auf der anderen Seite zu gelangen, zur Stadt und zur Marktkirche, die auf einem sehr heiligen Ort erbaut wurde. Wenn man heute über die ehemalige Furt zum Hohen Ufer hinüberschaut, sieht man helle alte Gemäuer, davor die Nanas von Niki de Saint Phall, die Lieblingskunstwerke der Einwohner Hannovers, fröhliche, bunte lebendige Figuren. Dieses Hohe Ufer in Verbindung mit dem goldenen Labyrinth: Das ist unsere Gruppe: Hohes Ufer Hannover.

So grüßen wir Euch alle!
Cornelia

Im Auftrag des Vorstandes der Theosophischen Gesellschaft ADYAR in Deutschland e.V.


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